Gegen den Tabellennachbarn aus Überruhr schickte Coach Kljajic nach der (in der Höhe unverdienten) 0:5 Pleite in Kettwig eine leicht veränderte Elf ins Rennen. Bereits mit der Kadernominierung stellten ihn seine Schützlinge ob der großen Anzahl an Zusagen vor eine knifflige Aufgabe. Final entschied der Titan sich für die folgende Startelf:
Matze Agethen hütete wie gewohnt das Tor, vor ihm feierten Vorholt und Wrona auf den Außenbahnen ihre Comebacks in der Startelf. Zentral verteidigten Jung und Altenkamp. Das Mittelfeld blieb weitgehend unverändert: Pham und Scatello bildeten die Doppelsechs, die von Bowinkelmann rechts und Sonnenberg links flankiert wurde. Zentral offensiv spielte Pietrelli, während von der Groeben nach seinem Urlaub in die Sturmspitze zurückkehrte. Zunächst auf der Bank nahmen Feuser, Kohlmeier, Baur, Kotermann, Sisman und Schulz Platz.
Die ESG kam gut ins Spiel und fand insbesondere über Diagonalbälle von Jung auf Sonnenberg früh ein Mittel die Teutonen zu überwinden - leider zunächst ohne zählbaren Erfolg. Dann jedoch der Schock: Überruhr kombinierte sich über den auffälligen Freis durch das Mittelfeld und schickte den Rudmann - leicht abseitsverdächtig - auf die Reise in den Strafraum. Dieser vollendete zur überraschenden Führung der Gäste (11. Minute).
Beinahe der schnelle Konter nach einer gefälligen Kombination im Mittelfeld: von der Groeben spielte Bowinkelmann frei, der frei auf den gegnerischen Torwart zulief - leider behielt dieser die Oberhand. Den Abpraller verwertete der mitgelaufene Sonnenberg zum vermeintlichen Ausgleich. Leider hatte er die Rechnung ohne den Schiedsrichter gemacht, der ihn im Abseits gesehen hatte.
In der Folge versuchte es die Heimelf mehr über Ballbesitz und Kurzpassspiel, jedoch war das eng gestaffelte Zentrum der Überruhrer so nur schwer zu überspielen. Helfen musste erneut ein Diagonalball: Jung schickte Sonnenberg unwiderstehlich auf die Reise, dieser kombinierte sich im Zusammenspiel mit WG-Partner von der Groeben vor das Tor und traf diesmal tatsächlich zum Ausgleich (23. Minute).
Bis zur Halbzeit hatte die ESG das Geschehen weitestgehend im Griff, Chancen waren jedoch Mangelware. Halbfeldflanken und vereinzelte Distanzschüsse waren zwar hier und da gefährlich, waren jedoch kein Erfolgsmittel.
Nach dem Seitenwechsel wirkte die Mannschaft um Uli Pham zunächst wieder etwas griffiger und belohnte sich schnell: Einen Schuss von Scatello aus rd. 20 Metern konnte Gästetorwart Begau nur zur Seite abklatschen, wo Offensivverteidiger Wrona das richtige Näschen bewies und zur Führung verwandelte. Von Endorphinen übermannt folgte ein umjubelter Lauf in die Arme seines Förderers Kljajic, der die Herzen der zahlreichen Zuschauer ergriff. Romantik pur am Fuchsbau der Hubertusburg (48. Minute).
Kurz nach diesem historischen Erfolgserlebnis verliess Wrona gefeiert das Grün - für ihn kam Kotermann ins rechte Mittelfeld, Bowinkelmann rückte in die Viererkette. Kurz danach überwand TTÜ die Defensive der ESG mit einem langen Ball und Rudmann steuerte allein auf Agethen zu. Dieser zeigte sich gut aufgelegt und bewahrte seine Mannschaft stark vor dem Ausgleich.
In der Folge wirkte ESG leicht überlegen - ein chaotisches Spiel bot aber beiden Teams die Chance auf das nächste Tor. Glücklicherweise fiel dieses erneut aufseiten der Überruhrer. Erneut fasste sich Scatello ein Herz und über den Oberschenkel eines Überruhrer Verteidigers schlug der Ball unhaltbar im schwarz-gelben Gehäuse ein.
Die Entscheidung? Mitnichten. Die Kljajic-Elf bekam keine Ruhe ins Spiel und machte den Gegner stark. Gegen Freis' Distanzschuss konnte zunächst nur die Latte helfen, die doppelte Nachschusschance vereitelte Agethen in unnachahmlicher Manier. Kontermöglichkeiten der ESG wurden schlecht ausgespielt, Entlastung war Mangelware.
Ein unnötiger Elfmeter liess die Hubertusburg dann in den Schlussminuten nochmal bangen. Nach Freis' Anschlusstreffer in der 88. Minute kam der Gast aus Überruhr dann jedoch nicht mehr gefährlich vor das Tor der ESG.
Insgesamt ein verdienter Sieg, der angesichts der Erfahrung und der Qualitäten in der Mannschaft jedoch deutlich souveränder hätte runtergespielt werden müssen. Dies zeigt, dass das Team stets an ihr Limit gehen muss, um drei Punkte einzufahren. Auf der anderen Seite verdeutlichen 9 Punkte aus vier Spielen im neuen Jahr den deutlichen Aufwärtstrend.
Die nächste Aufgabe wartet bereits am kommenden Mittwoch. Aufstiegskandidat Werden/Heidhausen II. empfängt die ESG um 19:30 Uhr im Löwental, bevor ein spielfreies Osterwochenende ansteht. Unsere Elf hat sich vorgenommen, nun auch endlich gegen ein Team aus den oberen Tabellenregionen zu bestehen und etwas mitzunehmen. Wir sind optimistisch und hoffen auf viele Anhänger, die den Weg in den Essener Süden mit antreten.
SC Werden-Heidhausen 2
ESG 99/06 2
Kreisliga B Gruppe 3 · 24. Spieltag